Zähneputzen Bei Kindern - Die Grundlagen

Inhaltlich geprüft von Dr. Anna Maria Schmidt wissenschaftlicher Mitarbeiter von Colgate-Palmolive

Für eine gute Mund- und Zahngesundheit ist das Zähneputzen bei Ihrem Kind unerlässlich und sollte schon früh als Routine etabliert werden. So kann die Grundlage für ein langfristig gesundes und strahlendes Lächeln bei Ihrem Kind gelegt werden. Entscheidend ist hierbei die richtige Putztechnik. Auch sollten Sie auf eine für das Alter des Kindes geeignete Zahnbürste und Zahnpasta achten.

Ab wann sollten Sie die Zähne ihres Babys putzen?

Sobald der erste Milchzahn zu sehen ist! Der erste Zahn bricht bei den meisten Kindern nach etwa 6 Monaten durch, dies kann jedoch auch schon früher oder später passieren. Zum Putzen sollten Sie bis zu zweimal täglich eine reiskorngroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1000ppm) verwenden.

Ab welchem Alter können Kinder ihre Zähne selbst putzen?

Wenn Ihr Kind alt genug ist, um eine Zahnbürste zu halten, können Sie es dazu ermutigen, selbst zu putzen.

 

Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt, Kinder vor dem Grundschulalter beim Zähneputzen zu beaufsichtigen, um sichergehen zu können, dass sie richtig putzen. Etwa ab dem zweiten Schuljahr können die meisten Kinder ihre Zähne selbst putzen. Es ist jedoch immer noch ratsam, sie im Auge zu behalten und darauf zu achten, dass sie die empfohlenen zwei Minuten lang richtig putzen. Mit 12 Jahren haben sich die guten Mundpflegegewohnheiten hoffentlich bereits etabliert und Ihre Kinder können ihre Zähne selbst putzen.

Wie lernen Kinder, eine Putzzeit von zwei Minuten einzuhalten?

Effektives und richtiges Zähneputzen bedeutet, die Zähne gründlich von Plaque zu befreien. Wenn man sorgfältig putzt, ist das meistens innerhalb von nur zwei Minuten, also 120 Sekunden, machbar. Wenn Sie und Ihr Kind sichergehen möchten, dass diese Zeit eingehalten wird, können Sie im Hintergrund eine Stopp- oder Sanduhr mitlaufen lassen. So können Sie sich voll und ganz aufs Putzen konzentrieren.

 

Die Putzzeit ist aber nicht der eigentliche Faktor, um den es geht. Sie bietet lediglich eine Orientierungshilfe dafür, wie lange man braucht, um die Zähne gründlich zu putzen.

 

Achten Sie vor allem darauf, dass alle Zahnoberflächen gereinigt werden, insbesondere die Backenzähne.

Saubere und gesunde Zähne mit der richtigen Putztechnik

Putztechniken gibt es natürlich wie Sand am Meer – jeder hat seine eigene. Ob diese aber so effektiv ist, zeigt sich erst hinterher, wenn man den Putzerfolg laut KZBV z.B. mit einer Färbetablette nachprüft. Hier stellen wir Ihnen eine Putztechnik vor, die von vielen Zahnmedizinern auch für Kinder empfohlen und vermittelt wird:

Richtig Zähne putzen mit der KAI-Methode

Damit Ihre Kinder lernen, richtig Zähne zu putzen, müssen Sie systematisch vorgehen; d.h. nach einem vorher festgelegten Plan jeden Zahn einzeln von klebrigen Zahnbelag befreien. Ein System, mit dem auch schon Kinder ihre Zähne richtig putzen können, wird als die sogenannte KAI-Methode bezeichnet.

 

K: Zuerst die Kauflächen

A: Danach die Außenflächen

I: Und schließlich die Innenseiten der Zähne

Zuerst im Oberkiefer, danach im Unterkiefer.

 

Halten Sie die Bürste schräg mit einem Winkel von 45 Grad gegen den Zahnfleischsaum, rütteln Sie die Borsten leicht ein und bewegen oder rollen Sie die Bürste anschließend vom Zahnfleischsaum weg in Richtung Zahnkrone. Führen Sie kurze, sanfte Bewegungen aus und achten Sie besonders auf den Zahnfleischsaum und schwer zu erreichende hintere Zähne. Festes Schrubben sollte vermieden werden.

 

Lassen Sie Ihre Kinder so die Außenseiten und Innenseiten der Zähne putzen. Die Kauflächen der Backenzähne werden mit kurzen Vor- und Rückwärtsbewegungen gebürstet.

Welche Zahnbürste und Zahnpasta sind für Kinder geeignet?

Neben der richtigen Putztechnik ist es ebenfalls wichtig, eine für Kinder geeignete Zahnbürste zu verwenden, da der Kindermund kleiner ist und auch empfindlicher als der Mund eines Erwachsenen. Zu harte oder zu große Bürsten können das Zahnfleisch verletzen. Auch die Zahnpasta sollte in Bezug auf den Fluorid-Gehalt auf das Alter des Kindes abgestimmt sein.

Welche Art Zahnbürste sollten meine Kinder verwenden?

Viele Experten sind der Ansicht, dass eine weiche Zahnbürste für das Entfernen von Plaque und Speiseresten von den Zähnen am besten geeignet ist. Auch sind Zahnbürsten mit einem kleinen Kopf zu bevorzugen, da mit ihnen alle Bereiche des Mundes besser zu erreichen sind, auch die schwer zu erreichenden hinteren Zähne. Für Kinder gibt es spezielle Kinderzahnbürsten. Am Anfang können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind seine Zähne putzen, indem Sie gemeinsam die Zahnbürste halten. So hat es Ihr Kind leichter, die Putzbewegungen zu erlernen. Ab dem dritten Lebensjahr kann auch eine elektrische Zahnbürste bereits eine geeignete Option sein.

Wie häufig sollte die Zahnbürste ausgetauscht werden?

Ihr Kind sollte seine Zahnbürste austauschen, wenn sie Verschleißerscheinungen aufweist oder spätestens alle drei Monate, je nachdem was früher eintritt. Das scheint natürlich eine sehr subjektive Sache zu sein. Für den einen ist eine Zahnbürste, die einen Monat lang in Gebrauch ist, schon verschlissen, für andere „geht“ der Schrubber, dessen Borsten in alle Richtungen stehen, „immer noch ein paar Tage“. Als Faustregel sollte gelten: Sobald die Borsten anfangen abzustehen, d.h. ausgefranst zu sein, ist es Zeit für einen Wechsel. Wenn man feststellt, dass der Zahnbelag sich scheinbar wieder schneller nach dem Zähneputzen bildet, also die Reinigungsleistung der Zahnbürste nachgelassen hat, auch dann ist es Zeit sich von der Alten zu trennen und sich eine Neue anzuschaffen. Es ist ebenfalls sehr wichtig, die Zahnbürste nach einer Erkältung auszutauschen, da sich in den Borsten Keime sammeln können, die zu einer Neuerkrankung führen können, so die Bayerische Landeszahnärztekammer.

Welche Bedeutung hat die verwendete Zahnpasta und wieviel Fluorid sollte diese enthalten?

Noch immer glauben viele, alle Zahnpasten seien gleich. Das stimmt jedoch nicht! Es ist wichtig, dass Sie eine Zahnpasta verwenden, die für Ihre Bedürfnisse geeignet ist. Heute gibt es eine breite Auswahl von Zahnpasten, die für die verschiedenen Bedürfnisse entwickelt wurden, wie Schutz vor Karies, für verfärbte oder schmerzempfindliche Zähne, bei Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten oder gar bei Parodontitis.

 

Als allgemeine Empfehlung gilt: Ihre Kinder sollten auf jeden Fall eine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, speziell für Kariesschutz.

 

Der Fluoridgehalt sollte dabei immer an das Alter des Kindes angepasst sein.

 

Alter

Fluoridkonzentration* 

0 - 2 Jahre

1000 ppm

2- 6 Jahre

1000 ppm

6 - 12 Jahre

1500 ppm

 

*Quelle: https://www.bzaek.de/praevention/kinder-und-jugendzahnmedizin.html

Wie kann ich mein Kind am besten zum Zähneputzen ermutigen?

  • Machen Sie mit - Lassen Sie Ihr Kind seine eigene Zahnbürste in seiner Lieblingsfarbe oder mit seiner Lieblingsfigur wählen, damit es sich aufs Zähneputzen freut.
  • Putzen Sie gemeinsam - Machen Sie das Zähneputzen zu einer Familienaktivität und verbringen Sie zu Beginn und am Ende des Tages etwas Zeit miteinander, damit es für Ihr Kind nicht wie eine lästige Pflicht erscheint.
  • Bringen Sie mehr Spaß ins Putzen - Es gibt viele Online-Ressourcen, um Ihre Kinder beim Putzen zu unterhalten. So vergeht die Zeit beim Zähneputzen wie im Flug. Es gibt auch Online-Geschichten für Kinder, die zwei Minuten dauern oder verschiedene Lieder, wie beispielsweise Elmo's Zahnputzlied.
  • Seien Sie ein Vorbild - Putzen Sie zuerst Ihre Zähne oder lassen Sie Ihr Kind Ihre Zähne putzen. Lassen Sie es wie eine lustige Aktivität erscheinen. Viele Kinder finden es toll, wenn sie zuerst Mamas Zähne putzen dürfen, dann fällt ihnen das anschließende Zähneputzen oft leichter.

Was ist, wenn mein Kind immer noch nicht seine Zähne putzen möchte?

Bitte Sie Ihr Kind rechtzeitig sich die Zähne zu putzen, auch wenn dies nach einem extra Arbeitsschritt für Sie klingt, insbesondere wenn Sie versuchen Routine und Schlafenszeiten einzuhalten. Wenn Ihr Kind gerade etwas tut was ihm Spaß macht und Sie es bitten, die Zähne sofort zu putzen, wird Ihr Kind Zähneputzen als lästige Pflicht sehen. Versuchen Sie, Ihr Kind fünf Minuten vorher daran zu erinnern, dass bald Zeit zum Schlafengehen ist. Wenn Ihr Kind sich nicht gerne die Zähne putzt, arbeiten Sie mit Belohnungen, wie dem anschließenden Vorlesen seiner Lieblingsgeschichte oder dass es noch zehn Minuten fernsehen darf, wenn das Zähneputzen abgeschlossen ist.

Wenn alles nichts hilft…

In einem Artikel der Psychology Today wird folgende Taktik empfohlen, wenn Ihr Kind seine Zähne nicht putzen möchte. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es einen "Freifahrtschein" bekommt, der aber nur einmal pro Jahr eingelöst werden kann. Erklären Sie ihm, dass es mit dem Freifahrtschein einmal eine Aufgabe oder Pflicht auslassen darf. Einmal darf es sich also gegen das Zähneputzen entscheiden, jedoch nur dieses eine Mal. Bieten Sie ihm an, ihm ein Zertifikat darüber auszustellen, das es an einem beliebigen Abend einlösen kann. In der Psychology Today heißt es: „Kinder lieben es, zu wissen, dass sie dieses Zertifikat besitzen und jeden Abend selbst entscheiden können, ob sie putzen möchten oder nicht. Das Zertifikat ist für sie so wertvoll, dass sie es behalten möchten - also entscheiden sie sich in der Regel immer für das Zähneputzen!“

So bringen Sie ältere Kinder dazu, sich die Zähne zu putzen

Bei älteren Kindern, die möglicherweise nicht durch Zertifikate oder Apps motivierbar sind, kann es schwierig sein, sie davon zu überzeugen, sich richtig die Zähne zu putzen. Wenn Ihr Kind alt genug ist, um zu verstehen, warum Zähneputzen wichtig ist, sich jedoch trotzdem weigert, fragen Sie es warum. Wenn es darum geht, dass "es langweilig ist", erklären Sie ihm, dass es einige Dinge gibt, die für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wichtig sind, wie Duschen und Zähneputzen. Beschreiben Sie auch die Folgen ungepflegter Zähne, wie Karies, Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust. Wenn alles andere fehlschlägt, appellieren Sie an die Eitelkeit Ihres Kindes. Ältere Kinder sind mehr auf ihr Aussehen bedacht. Zähneputzen führt zu einem weißeren Lächeln. Versuchen Sie vor allem, geduldig zu sein. Kinder lernen ständig und obwohl Sie vermeiden möchten, dass sie Karies bekommen - wenn Ihr Kind sich weigert, zuzuhören und seine Zähne richtig zu putzen, kann es sein, dass es erst Karies bekommen muss. Diese Erfahrung ist vielleicht das, was es letztendlich zum Zähneputzen motiviert.

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